Moderne Ottomotoren werden immer stärker entdrosselt, dies steigert ihre Effizienz und minimiert den CO2-Ausstoß. Der Nachteil: oft entfällt ein ausreichender Unterdruckaufbau im Ansaugrohr. Die zuverlässigste und kostengünstigste Variante der Bremskraftunterstützung ist jedoch der Unterdruckbremskraftverstärker. Ähnliche Vorteile bieten pneumatisch betätigte Unterdruckaktuatoren für eine Vielzahl von Anwendungen im Fahrzeug. Diesen Bremskraftverstärker und das Pneumatiksystem versorgen zunehmend mechanische und elektrische Unterdruckpumpen mit dem nötigen Differenzdruck.
Aktuelle Ottomotoren benötigen die zusätzliche Unterdruckquelle in immer größeren Kennfeldbereichen. Die Pierburg EVP 40 erfüllt mit mehr als 1.200 Stunden kumulierter Laufzeit die höhere Anforderung. Sie kommt außerdem mit deutlich weniger Bauteilen aus als vergleichbare EVP. Die neue Pumpe kann eine Gleichteilestrategie praktisch umsetzen und minimiert Applikationszeiten und Kosten. Da sie unabhängig von allen anderen Aggregaten installiert werden kann, löst sie bauraumbedingte Konflikte auf.
Auch der Verschleiß der neuen Variante konnte im Vergleich zu anderen Lösungen verringert werden. Hintergrund dafür ist eine Reduzierung der üblichen Drehzahlen und die gleichzeitige Verwendung von größeren und robusteren Pumpenbauteilen.
Entlastung für die Ohren
Optional können weitere Funktionen in die EVP40 integriert werden. Sie steigern die Dauerhaltbarkeit beispielsweise bei Fahrten in großen Höhen und bringen eine Funktionserweiterung für die Integration im Fahrzeug und in das Pneumatiksystem. Fahrzeugversuche von Kunden zeigen, dass sich das gesamte System durch eine hervorragende Körperschallentkopplung und geringe Luftschallemissionen auszeichnet. Somit kann die Pumpe an Karosseriebauteile angebaut werden, ohne störende Vibrationen in der Struktur hervorzurufen.
Hintergrundinformation: Elektrische Vakuumpumpen
Mechanische Vakuumpumpen, die direkt an den Verbrennungsmotor gekoppelt sind, sind kostengünstig, haben jedoch den Nachteil, dass sie im Fahrzeugbetrieb auch ohne Bedarf stetig mitlaufen - betriebspunktabhängig auch mit hohen Drehzahlen. Die elektrische Vakuumpumpe wird dagegen abgeschaltet, wenn kein Bremsmanöver erfolgt. So reduziert sie den Kraftstoffverbrauch und Emissionen. Zusätzlich wird durch das Entfallen der mechanischen Pumpe das Motorölschmiersystem entlastet, da kein zusätzliches Öl die Vakuumpumpe schmiert. Daher kann die Ölpumpe kleiner dimensioniert werden, was wiederum die Effizienz des Antriebs steigert. Ein weiter Vorzug: an der ursprünglichen Einbaustelle der mechanischen Vakuumpumpe - meist am Zylinderkopf - steigt der Öldruck.
Bei Hybriden machen elektrische Vakuumpumpen das rein elektrische Fahren bei abgeschaltetem Verbrennungsmotor möglich, dabei bleibt die volle Bremskraftunterstützung erhalten. Diese Pumpen gestatten darüber hinaus auch den Betriebsmodus des so genannten "Segelns". Dabei handelt es sich um einen Modus, in dem der Antrieb abgeschaltet und entkoppelt ist und aufgrund der reduzierten Widerstände im Antriebsstrang eine zusätzliche Energieeinsparung erfolgt (erweiterter Start/Stopp Betrieb).