Die Auftragserteilung für die Serienproduktion des AGR-Ventils erfolgte bereits im Sommer 2014. Mit dem neu entwickelten Modul baut das Unternehmen seinen Marktanteil in Nordamerika weiter aus. Das neu entwickelte Ventil trägt durch seine vergleichsweise kleine und kompakte Bauweise der kontinuierlichen Reduzierung des Motor-Bauraums aktueller Fahrzeugmodelle Rechnung.
Angesichts steigender Kraftstoffpreise und immer strengerer Vorschriften zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist Pierburg seit Jahrzehnten unter anderem auf Module zur Abgasrückführung (AGR) spezialisiert. Generell ist dabei der Trend festzustellen, dass die seit Beginn der 1980er Jahre vornehmlich zur Schadstoffreduzierung von Dieselaggregaten genutzten Abgasrückführventile im Hinblick auf deren zusätzliches Potenzial zur Kraftstoffeinsparung jetzt auch vermehrt in Ottomotoren eingesetzt werden.
International gesehen erreicht die jährliche Produktionsmenge an AGR-Ventilen und -Modulen bei Pierburg bereits die Höhe von sechs Millionen Stück. Einen besonderen Rekord feierte kürzlich die Pierburg S.A. im spanischen Baskenland: Hier lief das 75 millionste Abgasrückführventil aus der Produktionsstraße. Außer in den USA und Spanien stellt das Unternehmen die Ventile auch in seinen Werken in Deutschland, Tschechien sowie in Indien und China her.
Die Wirkung der Abgasrückführung beruht auf einer Absenkung der Verbrennungstemperatur bei Diesel- und Ottomotoren. Die abgesenkte Temperatur verringert die Entstehung von Stickoxiden. Beim Ottomotor ergibt sich gleichzeitig eine Verbrauchssenkung durch die Entdrosselung des Motors bei Teillast. Besonders aus diesem Grund werden AGR-Module für die Automobilhersteller zunehmend interessant.
Stahlkolben für 150 MioEUR
Der Auftrag für Nkw-Stahlkolben hat eine Laufzeit bis 2019 und ein Gesamtvolumen von 150 Mio Euro. Serienstart wird im ersten Quartal 2017 sein. Die Belieferung erfolgt nach dem Prinzip "Local for Local", so dass die Kolbenproduktion für die europäischen Werke des OEMs in Deutschland erfolgt, während die Kolben für die nordamerikanischen Werke am KS Kolbenschmidt-Standort in Mexiko, Kolbenschmidt de Mexico, hergestellt werden. Dadurch können außerdem kurzfristige Bedarfsschwankungen des Kunden flexibel ausgeglichen werden.
Die Order umfasst die Lieferung des gesamten Kolbensystems, bestehend aus Kolben, Kolbenbolzen, Sicherungsringen, Kolbenringen und den Zylindern, den sogenannten Linern. Die KSPG-Tochter KS Kolbenschmidt unterstreicht mit diesem Auftrag einmal mehr ihre Kompetenz als führender Anbieter von kompletten Kolbensystemen. Die beauftragten Einheiten sind für Nutzfahrzeugmotoren der neuesten Emissionsstufe Euro 6 vorgesehen und verfügen über ein sogenanntes "Fuel Consumption Package" zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs.
Zu KSPG
Die KSPG AG ist die Führungsgesellschaft des Unternehmensbereichs Automotive im deutschen Rheinmetall Konzern und hat 2014 einen Konzernumsatz von etwa 2,5 Mrd. Euro erwirtschaftet, davon entfielen auf die Gesellschaften mit Sitz im Raum NAFTA 345 MioEUR, das sind rund 14 Prozent. Der Automobilzulieferer ist seit über hundert Jahren auf den internationalen Automobilmärkten präsent und hat weltweit rund 11.000 Mitarbeiter. In den USA und Mexiko sind mehr als 1.900 Mitarbeiter beschäftigt. Weitere Standorte befinden sich in Europa, Brasilien, Japan, Indien und China.